Die eigene Lehre nachhaltiger, offener und effizienter gestalten mit offen-lizenzierten Lehr-/Lernmaterialien

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Sie planen aktuell Ihre Lehre für das neue Semester und recherchieren im Internet nach passenden Bildern, Videos und anderen Materialien, die Sie gerne für Ihre Folien und auf StudyNet (Canvas) verwenden möchten – möglicherweise auch für einen Vortrag auf einer internationalen Tagung. Einige der Materialien sind urheberrechtlich geschützt, andere sind mit Kürzeln wie CC0, CC BY 4.0 oder CC BY-NC-ND 3.0 versehen. Welche dieser Materialien dürfen Sie für welchen Zweck verwenden? Warum kann es für Sie lohnend sein, auf Open Educational Resources (OER) zurückzugreifen? 

Was sind OER?

Was versteht man eigentlich unter Open Educational Resources (OER)? Das folgende Lehrvideo der Reihe “OER kompakt” gibt Antwort:

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Die UNESCO (2019) definiert Open Educational Resources (OER) als Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium (u.a. Videos, Podcasts oder Lehrpläne), die unter einer offenen Lizenz (sehr häufig genutzt: Creative Commons Lizenzen) stehen. Eine solche Lizenz ermöglicht den Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch Dritte ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen. Dabei bestimmen die Urhebenden selbst, welche Rechte sie Nutzer*innen einräumen. «Echte» OER erfüllen dabei die 5V-Freiheiten (basierend auf den 5R permissions von David Wiley), sie zu verwahren, vervielfältigten, verwenden, verarbeiten, vermischen und zu verbreiten.

Abbildung 1 „5 V-Freiheiten für Offenheit“ von Julia Eggestein (Grafik), Jöran Muuß-Merholz (inhaltliche Überset-zung, Anpassung und vorsichtige Erweiterung) und Jörg Lohrer (Wortschöpfer) unter CC BY 4.0

Die gemeinnützige Organisation Creative Commons (CC) hat unterschiedliche (Erlaubnis-)Lizenzen entwickelt, die einen guten Kompromiss aus Einfachheit und Rechtssicherheit bieten. Das Spektrum der Creative Commons-Lizenzen ist in der folgenden Grafik abgebildet:  

Abbildung 2 CC BY SA 3.0 by Jöran Muuß-Merholz für wb-web

Ein «kleines Einmaleins» zu den Creative Commons Lizenzen und zum Copyright bietet u.a. Muuß-Merholz (2018).

Abbildung 3 Einige Potentiale von Open Educational Resources (OER), eigene Darstellung

Warum OER? – Einige Potenziale

Warum OER? – Einige Potenziale

OER können für unterschiedliche Stakeholder wie z.B. Dozierende, Studierende oder die breite Öffentlichkeit gewinnbringend sein. Die folgende Abbildung zeigt einige Potenziale: 

Figure 5 Some myths about Open Educational Resources (OER) Click on the image to access the interactive graphic and find out more details.

Was erschwert den Einsatz von OER? Einige Herausforderungen und Mythen

Was erschwert den Einsatz von OER? Einige Herausforderungen und Mythen

Obwohl der Einsatz von OER in der Lehre lohnend sein kann, ist er kein Selbstläufer. Die folgenden Abbildungen zeigen einige Voraussetzungen/Herausforderungen sowie Mythen rund/fragwürdige Annahmen um OER: 

Wo kann ich OER für meine Lehre finden? Worauf sollte ich dabei achten?

Die grösste Herausforderung bei der Suche nach OER ist das Fehlen einer zentralen Anlaufstelle sowie die nicht immer zweifelsfreie Qualität der Materialien. Es existieren jedoch Suchmaschinen (u.a. oercommonsopenverse), Portale (z.B. OERinfo, Deutscher Bildungsserver) und Repositorien, also Verzeichnisse zur Datenverwaltung (bspw. OpenLearnZOERR).

Die Anzahl an OER und ihren Anbietenden nimmt ständig zu. Bisweilen zeichnen sich beide durch eine grosse Heterogenität aus (Siegel & Heiland, 2019). Um die Qualität von fremden, aber auch eigenen OER sowie deren Anbietenden zu bewerten, gibt es jedoch verschiedene Tools: 

 

Wie kann ich selbst OER gestalten, verwalten und teilen?

Hierbei handelt es sich um die Königsdisziplin in Sachen offen-lizenzierte Lehr-/Lernmaterialien. Im folgenden Video erhalten sie eine erste Antwort auf die Frage, wie Sie als Dozent*in OER selbst erstellen können. Zudem können Sie das frei verfügbare Lehrbuch von Fabri et al. (2020) zur professionellen Erstellung von OER konsultieren.

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Noch Fragen? Möchten Sie mehr erfahren?

Dann besuchen Sie gerne einen oder beide der Workshops zu OER im Rahmen des Weiterbildungsangebots des Hochschuldidaktischen Zentrums (HDZ) der Universität St. Gallen (HSG).

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Kontakt

Dr. Stefan T. Siegel

Institut für Wirtschaftspädagogik (IWP) | Hochschuldidaktisches Zentrum (HDZ-HSG)

stefan.siegelunisg.ch | Twitter: stefantsiegel

 

Literatur

Fabri, B., Fahrenkrog, G., & Muuß-Merholz, J. (Hrsg.). (2020). Der Gold-Standard für OER-Materialien: Ein Kompendium für die professionelle Erstellung von Open Educational Resources (OER). Verlag ZLL21 e.V.

Muuß-Merholz, J. (2018). Freie Unterrichtsmaterialien finden, rechtssicher einsetzen, selbst machen und teilen. Beltz. http://www.beltz.de/de/nc/verlagsgruppe-beltz/gesamtprogramm.html?isbn=978-3-407-63061-2

Siegel, S. T., & Heiland, T. (2019). Open Educational Resources – Onlineplattformen unter der Lupe: Eine explorative Analyse. In E. Matthes, T. Heiland, & A. Proff (Hrsg.), Open Educational Resources (OER) im Lichte des Augsburger Analyse- und Evaluationsrasters (AAER): Interdisziplinäre Perspektiven und Anregungen für die Lehramtsausbildung und Schulpraxis (S. 50–66). Klinkhardt.

Siegel, S. T., & Hensch, I. (2021). Qualitätskriterien für Lehr-/Lernvideos aus interdisziplinärer Perspektive: Ein systematisches Review (E. Matthes, S. T. Siegel, & T. Heiland, Hrsg.; S. 254–266). Julius Klinkhardt. https://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/2465.html

Unesco. (2019). Recommendation on Open Educational Resources (OER)https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000373755/PDF/373755eng.pdf.multi.page=3

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